Dringende Aufgabe für den neuen Papst: „Die Kirche der Armen“

José Ignacio Gonzalez Faus
Jesuit und Theologe, Barcelona, Spanien

Skizze für ein Reformprogramm in der katholischen Kirche

Beim Thema „Reformen der Kirche“ muss man meiner Meinung nach erstens unterscheiden zwischen Reformen dringender und weniger dringender Art (die durchaus abweichen könnten von unseren eigenen Wünschen). Zweitens müssen wir auch die Reformen, die Zeit (vielleicht viel Zeit) brauchen, von jenen unterscheiden, die unmittelbar anzugehen wären, wenn ein Papst sie nur wollte. In diesem Sinne skizziere ich das folgende Programm.

  1. Die dringendste Reform in der Kirche von heute besteht darin, dass die Kirche als „Kirche der Armen“ erkennbar wird (wenngleich auch diese Reform viel Zeit und Beständigkeit erfordert). Wenn Gott sich in Jesus als Gott der Armen und der Opfer dieser Welt offenbart, dann wird eine Kirche, die diese Offenbarung nicht sichtbar werden lässt, Christus immer untreu sein. Der neue Papst sollte meiner Meinung nach die (ebenso einfache wie unzumutbare) Lehre Jesu „ Man kann nicht Gott und dem Geld zugleich dienen“ wiederaufgreifen und den Wirtschaftsmächten der Welt ans Herz legen. Zumindest mit dem Ziel, viele Menschen wachzurütteln, die angeblich an Gott glauben, aber mit einem Gott zu tun haben wollen, der mit dem Glaubensbekenntnis der Welt zur Anbetung des Geldes vereinbar ist. Diese Reform wird beständig und schwierig sein, wie ich sagte, aber die Kirche muss wissen und darf nie vergessen, dass (wie Johannes Paul II sagte) es hier um ihre Treue zu Christus geht.
  2. Zweitens ist eine Reform der römischen Kurie höchst dringlich, die das II. Vatikanische Konzil so stark einforderte und die von der Kurie immer blockiert wurde. In dieser Untreue liegt für mich eine der Wurzeln der aktuellen Kirchenkrise. Die Kurie ist nicht der Dachverband der Kirche, sondern ein Instrument im Dienst der kirchlichen Autorität. Diese aber liegt nicht bei der Kurie, sondern im gesamten Apostelkollegium mit Petrus an der Spitze. Im Gegensatz zu dem, was ich im voranstehenden Abschnitt sagte, wären hier einige dringliche Reformen sofort möglich. Einige will ich nennen:
    2.1. Die Mitglieder der Kurie sollten keine Bischöfe mehr sein, weil die Existenz von Bischöfen ohne Lokalkirchen im Widerspruch zur ursprünglichsten Tradition der Kirche steht und bereits im Kanon 6 des Konzils von Chalcedon kirchliches Gesetz wurde. Die Heuchelei, solchen Bischöfen die Titel von nicht existierenden Diözesen zu übertragen, macht nur das schlechte Gewissen offensichtlich, mit dem man der kirchlichen Tradition hier nicht mehr gehorcht. Mir zur Verfügung stehende Informationen gestatten mir zu behaupten, dass Benedikt XVI. dies im Sinne hatte, als er den Stuhl Petri bestieg, aber von der Kurie daran gehindert wurde.

    2.2. Nach dem zuvor Gesagten sollte Rom den Ortskirchen die Beteiligung zur Wahl ihrer Hirten zurückgeben, und damit eine Tradition befolgen, die das erste Jahrtausend bestimmt hatte und die nur unterbrochen wurde, weil man die Staatsmacht daran hindern musste, sich in die Ernennung von Bischöfen einzumischen.
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    2.3. Und drittens müssen aus dem päpstlichen Umfeld alle Symbole weltlicher Macht und Würde verschwinden, die Gottes Offenbarung überdecken, die darin besteht, dass Gott zugunsten der Menschen auf seine Würde verzichtet. Die sogenannten „Kirchenfürsten“-Titel müssten verschwinden, sie sind geradezu blasphemisch für eine Institution, die auf Jesus als ihren Eckstein gegründet ist. Der Bischof von Rom sollte (zum Beispiel) von den Vorsitzenden der verschiedenen Bischofskonferenzen, von einer Gruppe von Ordensleuten sowie von Laien, von Frauen und Männern gewählt werden. Diese Reform kann langsamer umgesetzt werden als die beiden zuvor Genannten. Denn die Kommission der Kirchenjuristen, die damit beauftragt werden, dieser Reform juristische Gestalt zu geben, kann daran bis zum nächsten Konklave arbeiten. Zu den Titeln weltlicher Macht, die mit Christus nichts zu tun haben, gehört der des Staatsoberhaupts. Auf diesen Titel sollte der Nachfolger des Petrus verzichten, um seinen Vorgänger nicht zu beschämen.

  3. Rom und die gesamte Kirche muss die heutige Spaltung der christlichen Kirchen, die sich gegen den ausdrücklichen Willen Jesu richtet, für eine Brüskierung Gottes halten. Die Zeit für gegenseitige Vorwürfe ist vorbei, es ist Zeit für die Einheit. Selbst wenn dies ein weiterer Punkt von langer Dauer sein sollte, könnte der nächste Papst eine Art ökumenische Synode schaffen (parallel zur heutigen Bischofssynode, aber mit mehr Substanz), die regelmäßig alle christlichen Kirchen einberufen sollte, damit sie frei die Wege zur Einheit behandeln und beraten. Eine Einheit, in der eine hohe Dosis Pluralität Platz haben kann, denn die wahre Einheit besteht nicht in der einheitlicher Uniformität, sondern in vielfältiger Gemeinschaft. Ich habe über eine von Rom geschaffene Synode gesprochen, aber ebenso könnte sie vom Ökumenischen Rat der Kirchen einberufen werden, wenn sich die katholische Kirche ihm anschließt.
  4. Dies sind nach meiner Ansicht die drei dringendsten Reformen. Es gibt andere, die in den Medien stärkere Aufmerksamkeit finden. Sie sind wichtig, aber vielleicht nicht so dringend. Meiner Meinung nach ist es wichtig, die Gründe, die uns dazu bewegen, gut zu belegen. In diesen Bemerkungen haben Vorrang für mich jene Anliegen, die leichter zu behandeln sind und weniger Zeit benötigen. Ich beziehe mich auf die Situation der Katholiken, die in ihrer ersten Ehe gescheitert sind und Stabilität in einer zweiten Ehe gefunden haben. Möglich und dringlich kann als Lösung gefordert werden, was die Ostkirchen als „Disziplin der Barmherzigkeit“ kennen und was die katholische Kirche nie zu verurteilen gewagt hat (sie hat sich nur darauf beschränkt zu lehren, dass sie „nicht irre“, wenn sie diesem Weg nicht folgt). Aber wenn dieses „Nicht irren“ in den Tagen von Trient Sinn gehabt haben mag, könnte es unter Umständen heute nicht mehr gültig sein. Es geht also überhaupt nicht darum, den theologischen Gründen für die Unauflöslichkeit der Ehe zu widersprechen. Vielmehr geht es darum, die scharfsinnige Beobachtung Pascals ernst zu nehmen: dass eine Wahrheit häretisch werden kann, wenn sie keinen Platz mehr lässt für andere vielleicht ebenso partielle Wahrheiten, deren partieller Charakter sie aber nicht ihres Wahrheitsaspekts beraubt. Die Kirche tut Recht daran, zu lehren, dass die Ehe ein Zeichen (Sakrament) der Liebe Gottes zur Menschheit ist, und dass diese Liebe unzweifelhaft treu und unwiderruflich ist. Aber (dabei lasse ich jetzt die wichtige soziologische Betrachtung außer Acht, dass viele, die sich als Katholiken bezeichnen, geheiratet haben, ohne ein klares Bewusstsein für die Bedeutung dessen gehabt zu haben, was sie zu tun vorhatten) wir müssen den biblischen Gedanken wieder in den Mittelpunkt rücken, dass diese Liebe Gottes auch dann noch gilt, wenn die Braut die Ehe bricht oder untreu geworden ist. Und dass Gott bereit ist, der Braut, die ihn verraten hat, zu verzeihen, neu um sie zu werben und sie wieder und wieder zu rufen. Die vielen schönen Stellen bei den biblischen Propheten zu diesem Punkt bieten ein theologisches Fundament für diese „Disziplin der Barmherzigkeit.“
  5. Immer noch mit Blick auf die Ehelehre sollte die kirchliche Autorität sich darüber im Klaren sein, dass die Lehre Paul`s VI. in Humanae Vitae keine ausreichende Akzeptanz im Volk Gottes gefunden hat, und zwar nicht nur bei lauen Christen, sondern bei ernsthaft gläubigen Paaren, bei Priestern und sogar bei Bischöfen der Kirche. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung sollte der neue Papst eine neue Kommission – wie die von Paul VI. berufene – ernennen, um diesen Punkt zu untersuchen. Es ist allgemein bekannt, dass die damalige Kommission zu 90% der Meinung war, die Lehre der Kirche an dieser Stelle zu ändern. Aber die Furcht, dass eine solche Änderung das kirchliche Lehramt diskreditieren könnte, hat Paul VI. dazu veranlasst, das Urteil der Kommission nicht zu akzeptieren. Fast 50 Jahre später muss man eindeutig sagen, dass diese unbelehrbare Furcht das Lehramt mehr diskreditiert hat, als wenn er die Demut besessen hätte, diesen Punkt zu ändern. Außerdem war dies die Ursache dafür, dass viele Menschen von der sakramentalen Praxis Abstand genommen haben, und dann schließlich auch den Glauben hinter sich ließen.
  6. Die Frage des Amtszölibats gehört zu den Punkten, die in den Medien am meisten genannt werden. Zwar teile ich in diesem wie im folgenden Punkt die erhobenen Forderungen, muss aber hinzufügen, dass ich diesen vorletzen Punkt nicht für so entscheidend halte wie die ersten beiden Punkte in dieser Liste. Aufgrund meiner Erfahrung muss ich sagen, dass ich nicht aus persönlichen Gründen diese Änderung fordere, sondern aus Sorge um das bedeutendere Wohl der Kirchen. Jede christliche Gemeinde hat ein Recht auf (und den Auftrag zur) Feier der Eucharistie. Dieses Rechtes (und Auftrags) darf sie nicht beraubt werden durch den Zwang, die kirchliche Disziplin aufrechtzuerhalten. Wenn man die heutige Krise der Priesterberufe nicht als Zeichen des Heiligen Geistes verstehen will (weil die Zeichen der Zeit immer mehrdeutig sind), dann muss man feststellen: die Verweigerung der Eucharistie für Millionen von Christen, nur aus dem Grund, dass man halsstarrig ein positives Gesetz der Kirche nicht verändern will, verfällt der harten Zurechtweisung Jesu: „Ihr setzt durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft.“(vgl. Mk 7,13) Und weil jene, die hartnäckig an dieser Position festhalten, in der Regel ebenso gern wortwörtlich die Bibel auslegen, können wir ihnen mit dem klassischen Zitat aus einem der späten neutestamentlichen Schriften erwidern: „Der Bischof soll nur einmal verheiratet sein“ (vgl. 1 Tim, 3,2)… Alles in allem kann ich bedenkenlos akzeptieren, dass diese Reform sehr vorsichtig und schrittweise erfolgen sollte, da das Terrain sehr glitschig ist, wie jeder erkennt.
  7. Last but not least“ Den letzten Platz reserviere ich für die Frage der Frauen, nicht etwa, weil sie weniger wichtig ist, sondern damit sie nicht zwischen all den genannten Punkten verschwindet. Das Thema ist sehr wichtig. Darin gibt es Aufgaben, die eher sofort behandelt werden müssen, und andere, die langfristiger bearbeitet werden können. Es scheint mir unbestreitbar, dass die Situation der Frauen in der Kirche heute eine schwere strukturelle Sünde darstellt, die das Gewissen des nächsten Papstes aufrütteln sollte. Ich denke jedoch, dass es Punkte gibt, die langsam reifen müssen, und dass das Endziel nicht das unbestreitbar dringlichste sein muss. Der nächste Papst sollte meiner Meinung nach so bald wie möglich den Frauen eine Reihe von Zugangswegen eröffnen, die von der Tradition und vom kirchlichen Recht nicht verwehrt werden: Diakonissen, Positionen in der reformierten Kurie, Beteiligung an der Wahl des Bischofs von Rom … Der Höhepunkt dieser Entwicklung wäre das Amt für Frauen.
    Rom sollte damit beginnen, nicht mehr zu verbieten, dass man darüber redet und das Problem studiert, denn das Verbot bedeutet, den einzigen Zugang zu verschließen, auf dem sich die Wahrheit ihren Weg bahnen kann. Ich glaube mich zu erinnern, dass bereits im Jahr 1976 eine weitere Kommission von Theologen und Exegeten über diesen Punkt einen Bericht an den Papst verfasste, dessen Schlussfolgerung lautete, dass es nach der Bibel keine Argumente gebe, den Zugang von Frauen zum kirchlichen Amt zu verweigern. Auch wenn ich persönlich diese Ansicht teile, kann ich diejenigen verstehen, die sie nicht teilen und an dieser Stelle eine echte Verweigerung aus Gewissensgründen verspüren. Dazu gehören alle Ostkirchen, wodurch große Schwierigkeiten für die Ökumene entstünden, die für mich eine ernste Verpflichtung darstellt.
    Deshalb habe ich bereits bei anderer Gelegenheit vorgeschlagen, und wiederhole es hier, dass der Nachfolger Petri die Kirche (und alle Kirchen) vielleicht zu einer Periode des Gebets aufrufen sollte, die möglicherweise sogar ein oder zwei Jahre dauern könnte. In dieser Phase würden alle Christinnen und Christen in kontemplativen Gemeinschaften, in Sonntagsmessen, im persönlichen Gebet … den Herrn bitten, uns erkennen zu lassen, was in diesem Punkt sein Wille ist. Soviel auch immer über das Bittgebet debattiert wird, ich gehöre zu denen, die glauben, dass das Gebet schließlich erhört wird, wenn wir nur darum bitten, dass sein Wille durch uns geschehe, und deutlich beweisen, dass wir gewillt sind, ihn zu akzeptieren. Denn ohne uns die Freiheit zu nehmen, will Gott unsere Bereitschaft, seinen Willen zu tun.


Unnötig noch einmal zu betonen, dass alles zuvor Gesagte persönliche Meinung ist. Ich akzeptiere, dass einige nicht einverstanden und andere gar verärgert oder irritiert sind. Ich bitte nur darum, dass man mir mit Argumenten begegne, die beweisen, dass das hier Gesagte nicht dem Evangelium entspricht und nicht der Notwendigkeit, als Kirche „Braut Christi ohne Makel und Runzel“ zu werden. Auf den leichtfertigen Vorwurf, das Gesagte stamme aus einem Mangel an Liebe zur Kirche, kann ich nur antworten mit einem Wort, das ich vor Jahren von Ratzinger zunächst gehört und später gelesen habe: „Was die Kirche heute braucht sind Menschen, die aus Liebe zu ihr ihre Zukunft aufs Spiel setzen, und nicht die Menschen, die die Liebe zur Kirche als Plattform für persönliche Karrierewünsche benutzen.“
Und natürlich behaupte ich nicht, dass durch das Gesagte die Kirche keine Probleme mehr haben wird. Sie würde nur mehr dem Evangelium entsprechen und treuer ihrer Sendung folgen können.

Quelle: http://www.redescristianas.net/2013/03/08/tareas-para-el-proximo-sucesor-de-pedrojose-ignacio-gonzalez-faus-teologo/#more-42688

Übersetzung aus dem Spanischen. Norbert Arntz

En mi opinión, cuando se habla de reformas de la Iglesia hay que distinguir, en primer lugar, entre reformas más urgentes y menos urgentes (que pueden no coincidir con las que más nos gustarían a nosotros). En segundo lugar hay que distinguir también entre reformas que requerirán tiempo (quizás mucho) y otras que parecen ser de factura inmediata, con sólo que un papa lo quiera. Teniendo esto presente esbozaré el siguiente programa.

1.- La reforma más urgente en la Iglesia de hoy (aunque será una reforma lenta y constante) es que aparezca como “iglesia de los pobres”. Si Dios se reveló en Jesús como Dios de los pobres y de las víctimas de este mundo, una Iglesia que no haga visible esa revelación será siempre infiel a Jesucristo. El nuevo papa, en mi opinión, debería retomar y proponer a los poderes económicos de este mundo la enseñanza (tan simple como inaceptable) de Jesús: que “es imposible servir a Dios y al dinero”. Al menos para alertar a tantos seres humanos que pretenden creer en Dios pero buscan un dios compatible con el culto al Dinero que profesa nuestro mundo. Esta será una reforma constante y difícil como he dicho, pero la Iglesia deberá tener muy claro y no olvidar nunca que (como dijo Juan Pablo II) aquí se juega su fidelidad a Cristo.

2.- En segundo lugar es muy urgente una reforma de la curia romana, tan reclamada por el Vaticano II y que la curia bloqueó siempre. En esa infidelidad está, para mi, una de las raíces de la actual crisis de la Iglesia. La curia no es el órgano director de la Iglesia sino un instrumento al servicio de la autoridad eclesiástica que no reside en la curia sino en todo el colegio apostólico con Pedro a la cabeza. Al revés de lo dicho en el número anterior, aquí serían posibles unas reformas inmediatas que, a mi modo de ver, son urgentes. Enumeraré algunas:

2.1. Los miembros de la curia deberían dejar de ser obispos, porque la existencia de obispos sin iglesia es contraria a la más originaria tradición de la Iglesia, legislada ya en el canon 6 del Concilio de Calcedonia. La hipocresía de hacerlos titulares de una diócesis inexistente, no hace más que poner de relieve la mala conciencia con que se desobedece aquí a la Tradición. Tengo datos para afirmar que esa era la mentalidad de Benedicto XVI cuando llegó a la silla de Pedro; pero la curia se lo impidió.

2.2.- Derivado de lo anterior, Roma debería reinstaurar la participación de las iglesias locales en la elección de sus pastores, obedeciendo así también a toda una tradición que llena el primer milenio y que sólo se quebró por la necesidad de impedir que los poderes civiles intervinieran en la designación de los obispos.

2.3.- Y en tercer lugar deben desaparecer del entorno papal todos los símbolos de poder y de dignidad mundana que opacan la revelación de la dignidad de Dios consistente en su anonadamiento en favor de los hombres. Habría que suprimir a los llamados “príncipes de la Iglesia”, título casi blasfemo para una institución que se funda en Jesús como su piedra angular. El obispo de Roma debería ser elegido (por ejemplo) por los presidentes de las diversas conferencias episcopales, añadiendo quizás un grupo de religiosos y de laicos hombres y mujeres. Esta reforma puede ser más lenta que las dos anteriores. Pero la comisión de canonistas encargados de darle carácter jurídico tiene tiempo para trabajar hasta el próximo conclave. Y entre esos títulos de poder mundano ajenos a Cristo, el sucesor de Pedro debería dejar de ser un jefe de estado, porque eso avergonzaría a su predecesor.

3.- Roma y toda la Iglesia deben sentir como una ofensa a Dios la actual separación de las iglesias cristianas en contra de la voluntad expresa del Señor. Ya no es hora de acusaciones sino de unidad. Y aunque éste es otro punto que puede ser largo, el próximo papa podría crear una especie de Sínodo ecuménico (paralelo al actual sínodo de obispos, pero menos descafeinado que éste) que convocara periódicamente a todas las iglesias cristianas a tratar y discutir libremente los caminos hacia la unidad. Unidad en la que pueden caber grandes dosis de pluralidad, porque la verdadera unidad no es la uniformidad de lo único sino la comunión de lo plural. He hablado de un sínodo creado por Roma pero igual podría ser convocado por el Consejo Ecuménico de las Iglesias, sumándose a él la iglesia católica.

4.- Estas son las tres reformas más urgente a mi modo de ver. Hay otras que ocupan más espacio en los media. Tienen su importancia pero pueden no ser tan urgentes. Y, en mi opinión, es importante fundamentar bien las razones que llevan a ellas. De entre ellas doy prioridad en este comentario a la que me parece más fácil y que requeriría menos tiempo. Me refiero a la situación de los católicos que fallaron en su primer matrimonio y han encontrado estabilidad en una segunda unión. Urge y es posible arbitrar una solución como la que las iglesias orientales llaman “disciplina de misericordia” y que la iglesia católica nunca quiso condenar (sólo se limitó a enseñar que ella “no yerra” cuando no sigue ese camino). Pero si este “no errar” podría tener sentido en los tiempos de Trento puede que ya no tenga vigencia hoy. No se trata de contradecir para nada las razones teológicas a favor de la indisolubilidad del matrimonio. Se trata más bien de tomar en serio aquella aguda observación de Pascal: que una verdad puede convertirse en herética cuando no deja sitio a otras verdades, igualmente parciales quizás pero cuya parcialidad no les priva de su carácter de verdad. La Iglesia tiene razón al enseñar que el matrimonio es una señal (sacramento) del amor de Dios a la humanidad que es un amor fidelísimo y sin vuelta atrás. Pero (dejando estar ahora la importante consideración sociológica de que muchos sedicentes católicos se casaron sin tener ninguna conciencia del significado de lo que iban a hacer), hay que recuperar la consideración tan bíblica de que ese amor de Dios sigue en pie aun cuando la esposa haya sido adúltera o infiel. Y que Dios está dispuesto a perdonar y reconquistar y volver a llamar a la esposa que le traicionó. En las repetidas y bellas páginas de los profetas bíblicos sobre este punto, hay un fundamente teológico para esa “disciplina de misericordia”.

5.-Sin salir de la disciplina matrimonial, la autoridad eclesiástica debería tomar conciencia de que la enseñanza de Pablo VI en la Humanae Vitae no ha hallado recepción suficiente en el pueblo de Dios; y no sólo en cristianos tibios sino en parejas seriamente creyentes, en presbíteros y hasta obispos de la Iglesia. En mi humilde opinión el nuevo papa debería convocar una nueva comisión como la que nombró Pablo VI para estudiar este punto. Es dato conocido que aquella comisión fue partidaria en un 90% de cambiar la enseñanza de la iglesia en este punto. Pero el miedo a que ese cambio desacreditara al magisterio eclesiástico, llevó a Pablo VI a no aceptar el veredicto de la comisión. Casi 50 años después, cabe decir que ese miedo obstinado ha desacreditado más al magisterio eclesiástico que si hubiese tenido humildad para cambiar. Y ha sido además causa de muchos abandonos de la práctica sacramental que acabaron cuajando en abandonos de la fe.

6.- El tema del celibato ministerial es uno de los que ocupan más espacio en los media. Aunque tanto en este punto como en el siguiente, comparto la reivindicación que se hace, debo añadir que al tratarlo en penúltimo lugar no lo considero tan decisivo como los dos primeros de esta lista. Desde mi experiencia particular, debo decir que las razones que me llevan a pedir este cambio no son reivindicaciones personales, sino de atención al mayor bien de las iglesias. Toda comunidad cristiana tiene un derecho a (y un mandato de) celebrar la Cena del Señor del que no se la puede privar por el afán de mantener una disciplina eclesiástica. Si no se quiere leer la actual crisis de vocaciones como una señal del Espíritu (porque los signos de los tiempos tienen siempre su ambigüedad), hay que decir que negar la eucaristía a millones de cristianos por obstinación en no cambiar una ley positiva de la Iglesia, es incurrir en el duro reproche de Jesús: “quebrantáis la voluntad de Dios por acogeros a las tradiciones de vuestros mayores”. Y como los obstinados en esta postura suelen ser amigos de lecturas literalistas de la Biblia, se les puede responder con la cita clásica de uno de los documentos tardíos den Nuevo Testamento: “el obispo sea varón de una sola mujer”… Dicho todo lo anterior no tengo reparo en aceptar que esta reforma debería hacerse con suma cautela y poco a poco, dado que el terreno es resbaladizo como todo el mundo reconoce.

7.- “Last but no least”, reservo el último lugar para el tema de la mujer no porque sea menos importante sino para que no desaparezca en los intermedios. Es tema muy importante y donde hay tareas que pueden ser más inmediatas y otras más de largo plazo. Me parece innegable que la situación de la mujer en la Iglesia de hoy es un grave pecado estructural, que debería intranquilizar la conciencia de quien sea el próximo papa. Creo no obstante que hay puntos de cocción lenta y que la urgencia innegable no está necesariamente en la meta final. El próximo papa, a mi entender, debería preocuparse por dar cuanto antes a la mujer una serie de accesos que la tradición y la misma legislación eclesiástica no les niegan: diaconisas, cargos en la curia reformada, participación en la elección del obispo de Roma… La cima de esta evolución sería el ministerio femenino.

Roma debería comenzar por no prohibir que se hable de él y que se estudie el problema, porque eso es cerrar los únicos caminos por los que se abre paso la verdad. Creo recordar que ya en en 1976, otra comisión de teólogos y biblistas redactó un informe para el papa sobre este punto, cuya conclusión era que no se ven objeciones en la Escritura para el acceso de la mujer al ministerio eclesial. Aunque personalmente comparto esta opinión, puedo comprender a quienes no la comparten y podrían tener aquí una auténtica objeción de conciencia. Entre ellos estarían todas las iglesias orientales, creando así una gran dificultad al ecumenismo que es para mí un mandamiento muy serio.

Por eso he propuesto otras veces, y lo recojo aquí, que quizás el sucesor de Pedro debería convocar a la Iglesia (y a todas las iglesias) a un período de oración que podría durar incluso uno o dos años, en el que en comunidades contemplativas, en las misas dominicales, en la oración personal… todos los cristianos pidieran al Señor que nos haga ver Su voluntad en este punto. Por mucho que se discuta sobre la oración de petición, soy de los que creen que cuando pedimos precisamente eso: que se cumpla Su voluntad en nosotros, manifestándoos dispuestos a aceptarla, esa oración acaba siendo escuchada. Porque lo que Dios más quiere de nosotros es esa disposición para hacer su voluntad sin quitarnos nuestra libertad.

Huelga decir que todo lo anterior es opinión personal. Acepto pues que unos disentirán de ella y a otros quizá les moleste o les irrite. Sólo pediría que se me responda con argumentos que muestren que lo aquí dicho no obedece al evangelio y al a necesidad de “una esposa de Cristo sin mancha ni arruga”. A la acusación fácil de que lo dicho brota sólo de falta de amor a la Iglesia, puedo responder lo que hace años oí a Ratzinger y le he leído después: “lo que necesita hoy la Iglesia son gentes que por amor a ella pongan en juego su futuro, y no gentes que utilizan el amor a la iglesia como plataforma para su ascenso personal.

Y, por supuesto: no pretendo que con lo dicho la Iglesia dejará de tener problemas. Simplemente será más evangélica y más fiel a su misión.

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