Einladung zum Konziliaren Ratschlag – Infobrief pro-konzil Nr. 12

Liebe Teilnehmer_innen der Konziliaren Versammlung, liebe Interessierte!

Anbei sende ich Ihnen und euch den pro-konzil Infobrief Nr. 12 mit 
1. der Einladung zum Konziliaren Ratschlag am 24./25.5. und
2. dem Aufruf zu den Blockupy-Krisenprotest-Aktionen Ende Mai in Frankfurt am Main. 

Herzliche Grüße!
Katja Strobel

1. Herzliche Einladung zum Konziliaren Ratschlag!

Konziliarer Ratschlag „Hoffen und Widerstehen“
Fr, 24.5., 18 Uhr bis Sa, 25.5., 18 Uhr
in St. Gallus, Mainzer Landstr. 299, 60326 Frankfurt am Main

Bitte um Anmeldung und Rückmeldung: 
- Die Vorbereitungsgruppe ist sehr klein. Damit der Ratschlag stattfinden kann, bitten wir um Rückmeldung bis Ende März von Leuten, die am Freitag um 15 Uhr zum Kochen kommen und/oder nach Ende des Ratschlags für ein bis zwei Stunden bleiben können, um aufzuräumen.
- Anmeldung zum Ratschlag erbitten wir bis zum 1. Mai. 
(beides bitte per E-Mail an info@pro-konzil.de)

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konziliaren Versammlung in Frankfurt im Oktober 2012 war klar: Das war ein Anfang. Der Anfang eines dreijährigen Konzilsgedenkens mit dem Blick auf die 500 Jahr Feier der Reformation 2017.
So endet auch die Botschaft der Konziliaren Versammlung. In ihr wurde deutlich, dass wir eine andere Kirche brauchen für eine andere Welt. Die Reform der Kirche, die vielen am Herzen liegt, bestimmt sich von den großen Fragen her, die den Menschen gestellt sind. Es sind die Zeichen der Zeit, die den Umbau der Kirche(n) erfordern, damit sie wirksames Werkzeug der Hoffnung und des Widerstandes werden kann. 
So laden wir ein zu einem nächsten Schritt: Zu einem „Konziliaren Ratschlag“ in Frankfurt am Ort der Versammlung im Gallus. „Wir“ - das sind Personen aus dem Befreiungstheologischen Netzwerk, von pax christi, von Wir sind Kirche, aus dem Pfarreienverbund St. Gallus und dem Institut für Theologie und Politik, die sich Anfang Januar Gedanken über den Ratschlag gemacht haben.

Im Folgenden unser Vorschlag für den Ablauf:

Beginnen wollen wir am Freitagabend mit einer Bibelarbeit. Am Samstag sollen dann beispielhaft einige drängende Fragen, exemplarische Zeichen unserer Zeit in den Blick kommen. Bis jetzt steht folgendes Programm:

- Krise des Kapitalismus und eine andere Welt (Befreiungstheologisches Netzwerk),
- Rüstung und Friedensbotschaft (Matthias Blöser, pax christi),
- Kirchenreform aus dem Geist des Katakombenpakts (Norbert Arntz, ITP Münster)
- „Das II. Vatikanische Konzil und die kollabierende Moderne“ (Herbert Böttcher, Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar) – und: „Bibel lesen? So einfach ist die Kirche nicht zu retten“ Kritische Anmerkungen von Michael Ramminger (ITP Münster)

Dazu wird es jeweils einen Impuls von engagierten Leuten aus unseren Reihen geben, die Möglichkeit zur inhaltlichen Diskussion und auch die Verabredung zu konkreten Aktionen und Kampagnen, die unsere Anliegen vorantreiben. Vormittags soll es Inputs und Diskussionen zu den verschiedenen Themen geben. Nachmittags wird dann die Frage nach gemeinsamen Anliegen und möglicher Kooperation im Anschluss an die Botschaft der Konziliaren Versammlung im Vordergrund stehen. 
Damit wollen wir unser Verständnis vom „Volk Gottes Sein“ im Geist des Konzils, wie wir es in der Botschaft der Konziliaren Versammlung formuliert haben weiterentwickeln und in Gedanke und Tat konkretisieren. Abschließen möchten wir gern mit einer Andacht.
Den genauen Ablauf bekommen die Angemeldeten ca. ein bis zwei Wochen vorher zugeschickt. 

Informationen zur Organisation:

1. Organisationsteam
Das Vorbereitungsteam ist bisher recht klein und es können auch nicht alle den gesamten Ratschlag über anwesend sein. Damit er stattfinden kann, brauchen wir daher noch einige Menschen, die sich bereit erklären, am Freitag vor Beginn und/oder am Samstag nach Abschluss noch mit anzupacken. Meldet euch bitte, wenn ihr da mithelfen könnt, bis Ende März. Gegebenenfalls werden wir gezielt bei den TeilnehmerInnen anfragen und hoffen auf euer solidarisches Mittun, das die Konziliare Versammlung so wunderbar geprägt hat.

2. Werbung
Wir freuen uns, wenn ihr den Ratschlag über eure Website, Mail- oder Post-Verteiler eurer Gruppe bekannt macht!

3. Übernachtung
Wir bitten euch, euch selbst um Übernachtung zu kümmern. In der Nähe von St. Gallus befinden sich drei günstige Hotels, das Pauli (www.hotel-pauli.de), das Frankenhof (www.hotelfrankenhof.de) und das Franken (www.hotelfranken.com). Günstig ist außerdem das „Five Elements Hostel“ (www.5elementshostel.de), eine weitere Möglichkeit wäre das Jugendgästehaus (www.jugendherberge-frankfurt.de). Ob es im Gallus eine kostenlose Gruppenunterkunft geben wird, ist noch nicht geklärt. Wer sich dafür interessiert, schreibe das bitte in die Anmeldung.

4. Verpflegung
Am Freitag abend würden wir gern mit einem Mitbring-Buffet starten, d.h. jede und jeder ist aufgefordert, etwas zu Essen mitzubringen (es muss nicht selbstgemacht sein ;)!) 
Das Frühstück am Samstag wird, für diejenigen, die sich nicht anderweitig versorgen wollen, wieder als Mitbring-Buffet gestaltet. Für Samstag mittag werden wir am Freitag ab 15 Uhr in St. Gallus vorkochen. Wer dazukommen kann, melde sich bitte!

5. Finanzieller Beitrag
Um die Kosten der Gemeinden erstatten, Getränke und Verpflegung einkaufen zu können, rechnen wir mit einem Beitrag von 10 (für Nicht-/Geringverdienende) bis 20 Euro, um den wir bitten. Am Geld soll die Teilnahme nicht scheitern!

Information und Anmeldung: Bitte möglichst über E-Mail an info@pro-konzil.de

Es grüßt euch und Sie herzlich im Namen des Vorbereitungsgruppe
Katja Strobel

2. Aufruf zu Blockupy

Auf dem Auswertungstreffen der Konziliaren Versammlung am 26.11. in Frankfurt wurden die Blockupy-Krisenprotestaktionen als ein mögliches gemeinsames Handlungsfeld besprochen. Wir dokumentieren hier den Aufruf:

https://blockupy-frankfurt.org:

Widerstand im Herzen des europäischen Krisenregimes 
31. Mai und 1. Juni 2013

Blockupy* ruft auch in diesem Jahr zu europäischen Tagen des Protestes in Frankfurt am Main gegen das Krisenregime der Europäischen Union auf. Am 31. Mai und 1. Juni 2013 wollen wir den Widerstand gegen die Verarmungspolitik von Regierung und Troika – der EZB, der EU-Kommission und des IWF – in eines der Zentren des europäischen Krisenregimes tragen: an den Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) und vieler deutscher Banken und Konzerne – den Profiteuren dieser Politik.

Die Verarmungs- und Privatisierungsprogramme, die schon vor Jahrzehnten den Ländern des Globalen Südens aufgezwungen wurden, sind jetzt in Europa angekommen. Die deutsche Agenda 2010 war nur ein Modellprojekt für das, was in noch dramatischerem Umfang gegenwärtig insbesondere in Südeuropa durchgesetzt wird. Diese Verelendung wird sich – auch hier – noch weiter verschärfen, wenn wir uns nicht wehren: Es droht der weitere Abbau sozialer und demokratischer Rechte. Damit soll die Zahlungsfähigkeit für die Renditeerwartungen der großen Vermögen erhalten bleiben und durch die Verbilligung und Prekarisierung von Lohnarbeit die „ökonomische Wettbewerbsfähigkeit“ Deutschlands und (Kern-)Europas auf dem kapitalistischen Weltmarkt gesteigert werden.
Gemeinsam mit den Menschen im Süden Europas sagen wir: „Don’t owe, don‘t pay!“ (Wir schulden nichts, wir zahlen nichts!) und wehren uns dagegen, dass die Sanierung des Kapitalismus in Europa auf dem Rücken der Lohnabhängigen, der Erwerbslosen, der Rentner_innen, der Migrant_innen und der Jugendlichen ausgetragen wird. Wir verweigern uns der Komplizenschaft mit der deutschen Krisenpolitik, die nicht nur katastrophale Folgen für die Lebensverhältnisse der Menschen im Süden Europas hat, sondern auch hierzulande die soziale Spaltung immer weiter vorantreibt. Deswegen kämpfen wir auch gegen die hier bereits erfolgten und in noch größerem Ausmaß drohenden Verschlechterungen von Lebens- und Arbeitsbedingungen, die zudem geschlechtsspezifisch ungleich verteilt sind und somit die Geschlechterungerechtigkeit verschärfen. Zu uns gehören Initiativen gegen steigende Mieten, kommunale Verarmung und Schikanen am Jobcenter, gegen Abschiebungen, Lager und Residenzpflicht.

Immer wieder wird versucht, uns zu spalten, z.B. mit dem Hinweis, ‚es wäre genug für die Griechen gezahlt‘. Keine Griechin, kein Grieche ist gerettet, vielmehr sind die Renditen von Banken und Konzernen gesichert worden. Wir widersetzen uns dem Versuch, mit solchen nationalistischen Parolen Beschäftigte, Erwerbslose und Prekäre in Deutschland und Griechenland, in Italien, Portugal und Frankreich oder anderen Ländern gegeneinander aufzuhetzen. Insbesondere bekämpfen wir alle (neo)faschistischen Tendenzen, Aufmärsche und Veranstaltungen. Wir wehren uns auch gegen jedwede reaktionäre oder rassistische Kriseninterpretation – gleich ob von „Unten oder Oben“ – gleich ob in antisemitischer, antimuslimischer oder antiziganistischer Form.

Wir sind Teil der internationalen Bewegungen, die sich seit Jahren gegen die Angriffe auf unser Leben und unsere Zukunft wehren, für soziale Rechte und Alternativen kämpfen, neue Formen von demokratischer Organisierung und solidarischer Ökonomie entwickeln. Wir widersetzen uns der autoritären Durchsetzung der Spar- und Reformpakete, die in eklatantem Widerspruch zu demokratischen Prinzipien steht, und treten für die Demokratisierung aller Lebensbereiche ein. Wir widersetzen uns der Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen mit Krieg und Rüstungsexport. Wir widersetzen uns dem kapitalistischen Wirtschaftsmodell, das auf globaler Ausbeutung basiert, notwendig Armut und soziale Ungleichheit produziert und die Natur systematisch zerstört.
Wir tragen unseren Protest, unseren zivilen Ungehorsam und Widerstand an den Sitz der Profiteure des europäischen Krisenregimes nach Frankfurt am Main. Von polizeilicher und juristischer Repression, die Bewegungen an vielen Orten weltweit und auch uns trifft, lassen wir uns nicht einschüchtern, sondern begegnen ihr mit grenzüberschreitender Solidarität.
Setzen wir unsere Solidarität gegen die Politik der Spardiktate! Machen wir deutlich: Wir werden nicht zulassen, dass die Krise weiter auf den Rücken von abhängig Beschäftigten, Erwerbslosen, Rentner_innen, Prekären, Studierenden, Flüchtlingen und vielen anderen abgeladen wird, weder anderswo, noch hier. Die Frankfurter Protesttage schließen damit an die weltweiten Proteste des vergangenen Jahres, die Proteste im Frühling in Brüssel und anderswo sowie an die Bewegungen für einen Alter Summit in Athen an.

  • Wir werden gegen die Politik von Bundesregierung und der ganz großen 4-Parteien-Koalition, gegen die Politik von EZB, EU-Kommission und IWF demonstrieren.
  • Wir werden die EZB blockieren.
Wir werden die öffentlichen Plätze in der Wirtschafts- und Finanzmetropole Frankfurt okkupieren – wir sind BLOCKUPY!

* Blockupy ist ein bundesweites Bündnis, in dem zahlreiche Gruppen, Organisationen und einzelne AktivistInnen mitarbeiten. Wir sind in unterschiedlichen sozialen und politischen Gruppen oder Strömungen aktiv. Bisher beteiligen sich Attac-AktivistInnen, Gewerkschaften, antirassistische Netzwerke, Parteien wie Die Linke, Occupy-AktivistInnen, Erwerbsloseninitiativen, studentische Gruppen, Nord-Süd-, Friedens- und Umweltinitiativen, die Linksjugend [‘solid], die Grüne Jugend sowie linksradikale Zusammenschlüsse wie die Interventionistische Linke und das Ums-Ganze-Bündnis.

– aus dem Infobrief-Verteiler ein- oder austragen? Einfach eine kurze Mail an info@pro-konzil.de! –