Presseerklärung zum Abschluss der Versammlung in Rom

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Jon Sobrino SJ, Luigi Bettazzi, Norbert Arntz (v.l.)

OLYMPUS DIGITAL CAMERAFünfzig Jahre ist es her, dass 40 Bischöfe in den Domitilla-Katakomben einen gemeinsamen Pakt geschlossen haben, um sich einer Kirche der Armen zu verpflichten. Daraus entstanden Aufbrüche einer dienenden und armen Kirche, die v.a. in Lateinamerika zur Entwicklung der Befreiungstheologie führten. Das Münsteraner Institut für Theologie und Politik und die Projektgruppe Pro Konzil hat zu diesem Anlass eine Versammlung mit dem Titel Katakombenpakt erinnern und erneuern! in Rom vom 11.-17. November veranstaltet. Im Festgottesdienst in der Domitilla-Katakombe am Jubiläumstag, dem 16. November, stellte der salvadorianische Befreiungstheologe Jon Sobrino in der Predigt heraus, dass heute Lampedusa und die effiziente Gleichgültigkeit Europas die Sünde darstelle, der eine Kirche nach dem Katakombenpakt entschieden etwas entgegensetzen müsse. Um diese Aktualisierung wurde auf der Versammlung gerungen und am Ende wurde eine Selbstverpflichtung von vielen der 260 Teilnehmenden unterzeichnet, um deutlich Position angesichts der unmenschlichen Festung Europa zu beziehen. Einer der letzten noch überlebenden Unterzeichner des Katakombenpaktes, Bischof Luigi Bettazzi, machte deutlich, dass für ihn die Relevanz des Katakombenpaktes heute nicht verblasst sei. Im Gegenteil: „Ich bin heute am 50. Jahrestag aufgeregter, als damals. Wir waren 40, heute sind wir viel mehr!“

Im Pressegespräch in der Katakombe sagte Michael Ramminger vom Institut für Theologie und Politik, welches die Versammlung mit anderen AkteurInnen gemeinsam vorbereitet hat, dass die Erneuerung des Katakombenpaktes im Jahr 2015 bedeute: „Sich einem neoliberalen Kapitalismus zu widersetzen, Unterdrückungsstrukturen anzuprangern, Grenzabschottung zu überwinden und jede Form von Diskriminierung zu bekämpfen.“

Der Katakombenpakt ist nach 50 Jahren zu einer neuen Bekanntheit gekommen – Papst Franziskus greift seine Anliegen in seiner Kirchenreform auf und schließt neue Allianzen mit sozalen Bewegungen weltweit, mit denen er sich bereits zwei Mal getroffen hat. An diese Erneuerung kirchlicher Praxis, die sich einmischt in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, hat die Versammlung in Rom angeknüpft: Jetzt geht es darum, die vom Katakombenpakt und die durch Papst Franziskus gesetzten Impulse aufzugreifen, sie weiterzuentwickeln und zu einer wirklich gesellschaftsverändernden Nachfolge zu gelangen. Die Versammlung Katakombenpakt erinnern und erneuern! ist eine weitere Etappe einer Kirche der Armen. Der Weg geht weiter!

Weitere Infos und Fotos finden Sie unter: www.pro-konzil.de
Kontakt: katakombenpakt@pro-konzil.de

Pressebeiträge zum Katakaombenpakt und der Versammlung Katakombenpakt erinnern und erneuern!:
http://weltkirche.katholisch.de/Themen/Zweites-Vatikanum/Blog_Katakombenpakt_Jubilaeum
http://agensir.it/chiesa/2015/11/16/patto-delle-catacombe-la-prospettiva-e-oggi-papa-francesco/
http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/von-der-westkirche-zur-weltkirche
http://de.radiovaticana.va/news/2015/11/13/50_jahre_der_katakombenpakt_f%C3%BCr_eine_kirche_der_armen/1186538
http://www.domradio.de/themen/vatikan/2015-11-16/50-jahre-katakombenpakt-fuer-eine-dienende-kirche
http://www.europeonline-magazine.eu/katakombenpakt-vor-50-jahren-samen-fuer-eine-arme-kirche-gelegt_423398.html
http://blog.zdf.de/papstgefluester/
http://ncronline.org/news/vatican/secret-catacombs-pact-emerges-after-50-years-and-francis-gives-it-new-life