Infobrief pro-konzil Nr. 2

/Mai 2011/

Liebe Freundinnen und Freunde des Projekts pro-konzil, liebe
Interessierte!

Seit dem ersten Infobrief im Januar 2011 hat sich viel getan. Im
Folgenden möchte ich Sie und euch nur auf einige Punkte hinweisen. Im
Rahmen des Projekts anlässlich 50 Jahre II. Vatikanisches Konzil ist vor
allem der Aufruf zu einem Kongress 2012 unter dem Titel „Zeichen der
Zeit – Hoffnung und Widerstand“ zu nennen, für den wir bis zum
*27. Mai*
ErstunterzeichnerInnen suchen, bevor er in einem größeren Rahmen
veröffentlicht wird. Wir möchten Sie deshalb bitten, zu überlegen, ob
Sie als Person oder mit einer Organisation/Initiative den Aufruf
unterstützen wollen oder/und weitere Personen oder Gruppen kennen, die
der Aufruf interessieren könnte. Dann gern weiterleiten! Herzlich
willkommen sind auch Anregungen und Ideen, die Vorbereitung des
Kongresses betreffend. Den Aufruf finden Sie ausnahmsweise als
pdf-Dokument im Anhang dieser Mail. (Zusatz zum online-Infobrief: Bei
Interesse am Aufruf schreiben Sie uns bitte eine Mail an info@pro-konzil.de)
Wir freuen uns auch über die Zusendung von Hinweisen und Material für
die Website oder den nächsten Infobrief!

Mit herzlichen Grüßen,
für das Projektteam
Katja Strobel

1. Termine
2. Weltsozialforum und Weltforum für Theologie und Befreiung in Dakar
3. Strategietreffen der Kirchenreformgruppen
4. Frühjahrsversammlung der Bischöfe
5. Studientag zum Katakombenpakt am 26.3. im ITP
6. José Comblin – Befreiungstheologe der ersten Stunde
7. San Romero und Seliger Johannes Paul II.
8. Konzilsväter-Projekt
9. Verleihung des Papst-Johannes-Preises
10. Homosexueller Selbsthass und Frauenfeindlichkeit.

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1. Termine

a) Evangelischer Kirchentag vom 1.-5. Juni 2011 in Dresden
Sowohl die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, die Leserinitiative
Publik, die Initiative Kirche von unten und das Institut für Theologie
für Theologie und Politik sind auf dem Evangelischen Kirchentag in
Dresden aktiv. Die Veranstaltungen sind zu finden unter
http://www.publik-forum.de/f4-cms/tpl/pufo/op/art/display.asp?cp=pufo/op19548/kirchentag-2011
(Leserinitiative Publik)
http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=521 (Wir sind Kirche)
http://www.ikvu.de/aktuell/termine/wir-auf-dem-evangelischen-kirchentag-in-dresden.html
(IKvu)
http://www.itpol.de/?p=527#more-527 (ITP)

b) Das nächste Strategietreffen der Kirchenreformgruppen ...
... wird am 2. Juli 2011 in Düsseldorf stattfinden. Diesmal soll es
konkreter um die Reflexion der Strategien in den Gruppen gehen und um
evt. notwendige Strategie-Änderungen. Aber auch die Vorbereitung des
Kongresses „Zeichen der Zeit – Hoffnung und Widerstand“ wird Thema sein.

c) Vorbereitung des Kongresses 2012 „Zeichen der Zeit – Hoffnung und
Widerstand“
Der nächste Termin ist Donnerstag, 7. Juli, 10 Uhr im Institut für
Theologie und Politik (Bei Bedarf wird der Termin in Zukunft gern auf
das Wochenende verschoben).

d) Der Papstbesuch am 22. September ...
... wirft in vielen Formen seine Schatten voraus. Wir möchten gern auf
die Initiative von Christian Herwartz hinweisen, den blog „nackte
sohlen“, der Vorschläge für den Papstbesuch gerade von ChristInnen und
Christen sammelt. Wir empfehlen den Beitrag „Die Themen liegen auf der
Straße“, in dem z. B. darauf hingewiesen wird, dass der Besuch beim
schwulen Berliner Bürgermeister ein Umdenken im Umgang mit Homosexuellen
bewirken könnte. Zu finden unter
http://nacktesohlen.wordpress.com/die-themen-liegen-auf-der-strasse/.

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2. Weltsozialforum und Weltforum für Theologie und Befreiung in Dakar

Vom 6.-11. Februar 2011 hat das Weltsozialforum in Dakar stattgefunden,
parallel dazu das vierte Weltforum für Theologie und Befreiung. Das
Institut für Theologie und Politik hat zusammen mit der Internationalen
Bewegung Wir sind Kirche, dem Europäischen Netzwerk Kirche im Aufbruch
und der theologischen Kommission EATWOT einen Workshop zum Thema „Die
Zukunft der Kirchen und die Reformbewegungen der 60er Jahre. Das II.
Vatikanum und die 5. Versammlung des Weltkirchenrats 1968 in Uppsala als
Herausforderungen für befreiende Theologien“ organisiert. Den Beitrag
des ITP zum Thema „Das II. Vatikanum als historischer Aufbruch in der
katholischen Kirche: Orientierung am Reich Gottes“ finden sie auf der
Projekt-Homepage (http://www.pro-konzil.de/?p=354). Weitere Berichte
über das Weltsozialforum und Weltforum für Theologie und Befreiung
befinden sich auf www.itpol.de.

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3. Strategietreffen der Kirchenreformgruppen

Das zweite Strategietreffen der Kirchenreformgruppen am 26.2.2011 hatte
drei Schwerpunkte: Die Diskussion um das Memorandum „Kirche 2011: Ein
notwendiger Aufbruch“, die Ernennung von Bischof Overbeck zum
Militärbischof und Aktivitäten anlässlich des Konzilsjubiläums. Viele
schlossen sich der kritischen Stellungnahme zur Ernennung des
Militärbischofs an, der bereits ADVENIAT-Bischof ist. Besonders
kritisiert wird die Verquickung von Entwicklungshilfe und
Militarisierung, die durch dieses doppelte Amt forciert wird. Die
Stellungnahme ist auf http://www.itpol.de/?p=439 dokumentiert. Weiter
Vorüberlegungen zu einem Kongress anlässlich der Eröffnung des II.
Vatikanums, auf den in der Einleitung bereits verwiesen wurde, führten
zur Bildung einer ersten Vorbereitungsgruppe, die offen ist für
Mitarbeit, und die als ersten Schritt den angehängten Aufruf entworfen
hat, für den bis zum 27. Mai noch ErstunterzeichnerInnen melden können.

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4. Frühjahrsversammlung der Bischöfe

Zum Beginn der Frühjahrsvollversammlung 2011 der Deutschen
Bischofskonferenz in Paderborn am 14. März appellierte Wir sind Kirche
zusammen mit anderen Reformgruppen (Leserinitiative Publik, Ökumene
2017) noch einmal an die Bischöfe, sich endlich eindeutig und konkret
zur „Dialoginitiative“ zu bekennen, die Erzbischof Dr. Robert Zollitsch
bei der letzten Vollversammlung im September 2010 angekündigt hat. Der
„Eckige Tisch“ und die Heimkinder-Initiative machten gleichzeitig auf
ihre wichtigen Anliegen aufmerksam. Die Mahnwachen durften nur am Rande
des Domplatzes oberhalb der Treppe stattfinden. Näheres auf
http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=125&id_entry=3223

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5. Studientag zum Katakombenpakt

Am 26. Februar 2011 fand ein Studientag zum Katakombenpakt (zu finden
auf http://www.pro-konzil.de/?p=140) im Institut für Theologie und
Politik statt. Norbert Arntz stellte die Entstehung des Paktes und die
Wirkungsgeschichte entlang der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen
vor. Nachmittags diskutierten die Teilnehmenden Herausforderungen für
die eigene Praxis anhand von zwei Dokumenten: Ein Auszugs aus dem
„Plädoyer für die Dritte Welt“, das als Erklärung von 15 Bischöfen,
unter ihnen viele Unterzeichner des Katakombenpaktes, 1967 als Reaktion
auf die Enzyklika Populorum Progressio von Paul VI. veröffentlicht wurde
und die politischen und kirchenpolitischen Kontexte des Katakombenpakts
verdeutlicht. Das zweite war der Rundbrief 2009 von Pedro Casaldaliga
unter dem Titel „Heute habe ich diese Träume nicht mehr“ (erreichbar
unter
http://www.servicioskoinonia.org/Casaldaliga/cartas/200902CasaldaligaRundbrief.pdf),
der  angesichts der Wirtschaftskrise die Kirchen vor die Systemfrage stellt.

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6. José Comblin – Befreiungstheologe der ersten Stunde

Am 27. März 2011 starb der Befreiungstheologe José Comblin, ehemals
enger Mitarbeiter von Dom Helder Cámara, eines Unterzeichners des
Katakombenpaktes. Das ITP hat einen Bericht über sein Leben und seine
Theologie veröffentlicht (http://www.itpol.de/?p=461), auf der
pro-konzil-Seite findet sich eine Analyse von Comblin über „Die Probleme
der Kirchenleitung“ über die Demokratiedefizite innerhalb der
katholischen Kirche (http://www.pro-konzil.de/?p=409).

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7. San Romero und Seliger Johannes Paul II.

In einem internationalen Ökumenischen Aufruf „Gedenkt der
Heiligsprechung des Märtyrers San Oscar Romero durch die Armen dieser
Erde“ zum 1. Mai 2011 ermutigen über 350 Persönlichkeiten aus allen
Konfessionen die westlichen „Kirchen der Reichen“ zur Umkehr und einem
christlichen Aufbruch im Sinne Romeros. „Dieses Gedenken soll uns
Ermutigung auf dem Weg des Evangeliums sein und zugleich als Umkehrruf
in den Kirchen der Reichen gehört werden“, heißt es in dem Appell.
Beiträge zum Aufruf finden sich unter
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34625/1.html und
http://www.itpol.de/?p=489.

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8. Konzilsväter-Projekt

Unter www.konzilsvaeter.de finden Sie ein Projekt von Verbo-Filmes D,
dessen InitiatorInnen das Konzilsjubiläum zum Anlass genommen haben, um
Filmbeiträge über einige Konzilsväter, unter anderem auch Unterstützer
des Katakombenpaktes, zu veröffentlichen. Vier DVDs sind bisher
erschienen. Die DVDs enthalten verschiedene Kurzfilme, die bestens für
Bildungsveranstaltungen geeignet sind. Die erste, „Verzeiht uns unsere
Träume“, behandelt die Geschichte um den Katakombenpakt. Danach sind
DVDs zu Luís Flávio Cappio, Erwin Kräutler und zuletzt Pedro Casaldáliga
erschienen.

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9. Verleihung des Papst-Johannes-Preises

Erstmalig hat Pax Christi im Bistum Münster in diesem Jahr den
Johannes-XXIII.-Preis verliehen. Als erster Preisträger nahm Pfr.
Norbert Arntz (Kleve) am 14. Mai den Preis für sein großes Engagement im
Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils und die Erinnerung an das Konzil
und für sein Friedensengagement entgegen. Der Preis will in erster Linie
an Papst Johannes als den Vater des Zweiten Vatikanischen Konzils
erinnern, seine Inhalte und Wirkungen vergegenwärtigen sowie für seine
Umsetzung und Weiterführung eintreten, um reaktionären Tendenzen in der
katholischen Kirche entgegenzuwirken. Dabei stehen die
Menschenfreundlichkeit und das Friedensengagement des Konzilspapstes
Johannes XXIII. besonders im Blick. Beiträge hierzu finden Sie auf
www.pro-konzil.de.

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10. Homosexueller Selbsthass und Frauenfeindlichkeit

Eine der Desiderata bzw. Leerstellen in Bezug auf das II. Vatikanum ist
der Ausschluss von Homosexuellen in der Kirche. Die Frauenfrage wurde
als ein Zeichen der Zeit benannt, aber in ihrer Brisanz nicht
ausgeführt. Auf diese zwei Punkte weist u. a. das Memorandum „Kirche
2011: Ein notwendiger Aufbruch“ hin. Peter Bürger hat auf
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34735/5.html unter dem Titel „Die
große ‚Mutter Kirche‘ und ihre Söhne. Selbsthass und Frauenfeindlichkeit
blockieren den römisch-katholischen Männerbund“ eine scharfe Analyse der
Doppelmoral und Rückständigkeit der katholischen Kirche zu diesen Themen
veröffentlicht, weist aber auch auf Hoffnungszeichen und Offenheit
mancher TheologInnen hin, die den Weg hin zu einer menschenfreundlichen
Kirche weisen können.

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Den Infobrief per Mail bestellen oder abbestellen:

Projekt „Der doppelte Bruch. Das umkämpfte Erbe des II. Vatikanischen
Konzils“ Institut für Theologie und Politik Friedrich-Ebert-Str. 7 48153
Münster Tel. 0251/524738 Fax: 0251/524788 www.pro-konzil.de
info@pro-konzil.de