Mit Leidenschaft für eine Kirche der Armen. Walter-Dirks-Preis für Pfarrer Norbert Arntz

über folgende Pressemitteilung und Ehrung des Mitgründers und Mitarbeiters des Instituts und Theologie und Politik haben wir uns ganz besonders gefreut:

Walter-Dirks-Preis für Pfarrer Norbert Arntz

FRANKFURT.- Für sein leidenschaftliches Engagement für eine „Kirche der Armen“ wird der katholische Pfarrer Norbert Arntz aus Kleve (Niederrhein) mit dem Walter-Dirks-Preis 2014 ausgezeichnet. Die vom katholischen Bildungszentrum Haus am Dom und dem Haus der Volksarbeit  in Frankfurt eingesetzte unabhängige Jury ehrt damit Arntz` langjährigen Einsatz für eine Reform der Kirche. Seine „entschiedene Solidarität mit den Armen, der politische Einsatz für Gerechtigkeit und die notwendige Umkehr zu einer Einfachheit in der Amtsführung“ seien wegweisend für die gegenwärtige gesamtkirchliche Aufbruchssituation mit Papst Franziskus wie auch für einen Neuanfang im Bistum Limburg, unterstrich die Jury am Dienstag, 29. April, in einer Mitteilung in Frankfurt. Der Preis wird am 24. Mai im Frankfurter Dom vom Vorsitzenden der Jury, dem Limburger Caritasdirektor Heyo Manderscheid, übergeben.

Der Walter-Dirks-Preis ist nach dem bedeutenden Journalisten Walter Dirks (1901–1991) benannt. Ausgezeichnet werden Menschen, die im Geist seines Lebens und Arbeitens unkonventionelle Brückenschläge zwischen Konfessionen, Religionen, gesellschaftlichen Kräften und politischen Gruppierungen und Parteien für soziale Gerechtigkeit gewagt haben. Walter Dirks gilt bis heute als Identifikationsfigur für kritische Minderheiten im deutschen Katholizismus der 50er bis 80er Jahre. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis entstammt der Tradition des Frankfurter Sozialkatholizismus und wurde von dem 2008 verstorbenen Pfarrer Franzwalter Nieten 1995 ins Leben gerufen.  Seit 2010 wird die Auszeichnung alle zwei Jahre vom Haus am Dom und dem von Dirks mitbegründeten Haus der Volksarbeit verliehen.

Der 1943 in Kleve geborene Arntz hat sich vor allem für die Verbreitung des sogenannten Katakombenpaktes – einer Selbstverpflichtung von 40 Bischöfen kurz vor Ende des II. Vatikanischen Konzils  am 16. November 1965 – stark gemacht. Nach seinem Theologiestudium und der Priesterweihe war er von 1983 bis 1990 zu einer „weltkirchlichen Lehrzeit“ beim Volk der Quechua im südlichen Andenhochland Perus. Als Beobachter der Generalversammlung des lateinamerikanischen Episkopats 2007 in Aparecida lernte er Kardinal Jorge M. Bergoglio kennen, den jetzigen Papst Franziskus, der die Redaktionskommission für die Abfassung des Schlussdokumentes von Aparecida leitete. Norbert Arntz hat zahlreiche Texte ins Deutsche übersetzt, darunter den Katakombenpakt, das Dokument von Aparecida sowie zahlreiche Werke von lateinamerikanischen Befreiungstheologen.

Der Preisverleihung am 24. Mai (18 Uhr) im Bartholomäusdom geht der traditionelle Walter Dirks-Tag im Haus am Dom, Domplatz 3, voraus. Von 16.00 bis 17.30 Uhr diskutieren die Teilnehmer mit dem Preisträger Arntz über eine „Kirche der Armen. Heute in Frankfurt?!“